Ein Mitglied des Chaos Computer Clubs (CCC) stieß zufällig auf eine Sicherheitslücke im WLAN-Netz der Deutschen Bahn. Diese ermöglicht es einem Angreifer Zugriff auf Informationen wie die GPS Koordinaten des Zuges aber auch die MAC-Adressen der verbundenen Geräte der Reisenden auszuwerten.
WIE IST DAS MÖGLICH?
Wie netzpolitik.org berichtet kann der Angriff durch das Einbringen eines Skripts auf einer x-beliebigen Webseiten von Statten gehen. Das Skript erlaubt dann dem Hacker sich Zugang auf Statusinformationen des Netzwerks zu verschaffen. Wenn dann ein Reisender über sein Gerät diese Webseite aufruft, kann der Angreifer diese Informationen einsehen. Grund für die Sicherheitslücke ist dabei eine ungesicherte Verwendung der Java Script Object Notation mit Padding (JSONP). Dabei ist das Risiko bei Verwendung von JSONP keine Überraschung. Selbst auf Wikipedia heißt es dazu: „script -Elemente ermöglichen es einem Server, beliebige Inhalte (nicht nur JSON-Objekte) an den Webbrowser zu übermitteln. Dies kann dazu führen, dass ein bösartiger Web-Service über die zurückgesendeten Daten private Informationen im Webbrowser ausspäht oder in seinem Sinne verändert“ – und genau das ist hier auch der Fall.
SO KÖNNEN SIE SICH SCHÜTZEN
Aber der CCC-User nexus, dem die Sicherheitslücke aufgefallen war, liefert auch einen Weg sich als Reisender zu schützen. Dazu muss die Firewall des Gerätes angepasst werden: Die TCP-Verbindung zu Adresse 172.16.0.1 muss blockiert werden um den Zugriff durch unbefugte Dritte zu verhindern.
DIE DEUTSCHE BAHN REAGIERT
Die Deutsche Bahn hat aber ebenfalls sofort auf die Nachricht der Sicherheitslücke reagiert. So ein DB Sprecher: „Wie bei Einführungsphasen üblich, testen wir das neue WLAN-System permanent auf Funktionsfähigkeit und Sicherheit. Wir haben die vom Chaos Computer Club beschriebene vermeintliche Sicherheitslücke identifiziert. Wir haben bereits begonnen, ein Softwareupdate aufzuspielen, so dass das Problem bis zum Ende des Tages bei allen Zügen behoben sein wird.“
INTERNATIONALES PROBLEM
Aber die DB ist wohl nicht als einziges Bahnunternehmen betroffen. Wie nexus online berichtet, bekam er bereits Feedback von einem User aus Schweden, der sich mit diesem Script ebenfalls problemlos Zugang zu Informationen der Reisenden der Schwedischen Bahn verschaffen konnte. Aber das könnte nur der Anfang sein, denn das Unternehmen, das das System für die beiden Bahnunternehmen liefert, hat noch diverse andere Bahnunternehmen unter Vertrag, die aller Wahrscheinlichkeit wohl auch entsprechend betroffen sein sollten.