Diesmal hat sich Spanien gegen den Internetgiganten zur Wehr gesetzt. Facebook soll nun 1,2 Millionen Euro Bußgeld zahlen, da das Unternehmen ohne Zustimmung der Nutzer personenbezogene Daten gesammelt habe.
BESONDERS SCHÜTZENSWERTE DATEN
Spaniens für den Datenschutz zuständige Behörde erklärte, Facebook sammele Informationen wie Geschlecht, persönlichen Geschmack oder Browsing-Daten – und sogar besonders schützenswerte Daten wie religiöse Einstellung, ohne die Betroffenen darüber in Kenntnis zu setzen, wie diese Informationen genutzt werden sollen. Auch die Spanier kritisierten, dass die Datenschutzrichtlinie des Unternehmens unklar formuliert sei und die Datensätze für Werbezwecke, ohne die Nutzer explizit um Zustimmung zu bitten, verwendet würden.
ZU LANGE LÖSCHDAUER
Spaniens Datenschutzbehörde beklagte desweiteren die Praxis Informationen von Interaktionen zwischen Nutzern abzugreifen. Auch erfasst würden Drittseiten, zu denen Nutzer umgeleitet werden. Auch würde Facebook die gesammelten Daten nicht zeitnah löschen wenn sich ein Nutzer komplett abmeldet.Stattdessen werden die Informationen noch monatelang später gespeichert.
BISS MIT STUMPFEM ZAHN?
Laut der spanischen Behörde seien auch in Belgien, Frankreich, Deutschland und den Niederlanden entsprechende Ermittlungen angestoßen worden, dennoch dürften solche Strafen Facebook wenig beeindrucken, wenn man sich den letzten Quartalsgewinn von rund acht Milliarden Dollar ansieht. Dies kann sich aber mit der kommenden Datenschutzgrundverordnung ändern, wenn die Bußgelder sich im Berich „4% des weltweiten Jahresumsatzes aus dem Vorjahr“ bewegen…und das pro Vergehen.