Die Fachgruppe Informatische Bildung Nordrhein-Westfalen in der Gesellschaft für Informatik e. V. (FG IBN) hat kürzlich eine Stellungnahme zur „Verbesserung der Datenschutzkultur an Schulen“ veröffentlicht. Sie fordert eine verbindliche Verankerung in den Lehrplänen aller Schulformen.
DATENSCHUTZ IST PERSÖNLICHKEITSSCHUTZ
Das Schulgesetz NRW besagt in § 2 Abs. 4 die Schülerinnen und Schüler sollen „befähigt werden, verantwortlich am sozialen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, beruflichen, kulturellen und politischen Leben teilzunehmen und ihr eigenes Leben zu gestalten“. Laut FG IBN schließt dies in einer digitalen Gesellschaft wie der unseren auch Kompetenzen des Persönlichkeitsschutzes durch geeigneten Datenschutz ein. „Um eine »Datenschutzkultur« zu etablieren, genügt die Belehrung über das Bundesdatenschutzgesetz nicht. Vielmehr müssen mündige Bürger in die Lage versetzt werden, die »Mechanismen« der Datensammlung, -verarbeitung und -speicherung zu verstehen und zu hinterfragen.“
DATENSCHUTZ MUSS VERSTANDEN WERDEN
Datenschutz wirft viele Fragen auf. Warum ist Facebook kostenlos? Kann jemand meine E-Mails oder Chats mitlesen? Wie kann ich Daten verschlüsseln? Wie die FG IBN feststellt, erfordert die Beantwortung „Kompetenzen der informatischen Allgemeinbildung wie sie in Grundsätze und Standards für die Informatik in der Schule – Bildungsstandards Informatik für die Sekundarstufe I der GI dokumentiert sind.“ Eine Auflistung dieser Kompetenzen findet sich dabei im Anhang der Stellungnahme.
EIN MUSS FÜR DIE LEHRPLÄNE
Die Fachgruppe fordert deshalb eine verbindliche Verankerung dieser Kompetenzen in allen schulischen Lehrplänen aller Schulformen und Schulstufen. „Das Schulfach Informatik muss – dringender denn je – als Pflichtfach in die Stundentafeln aller Schulformen und Schulstufen integriert werden, damit keine Schülerin und kein Schüler auf dem Weg zum mündigen Bürger in unserer digitalen Gesellschaft zurückgelassen wird.“
Wie wir finden geht man hier mit sehr gutem Beispiel voran, an dem sich auch andere Bundesländer orientieren sollten.