Das Jahr neigt sich langsam aber sicher dem Ende entgegen. In Sachen Datenschutz und Bußgelder ist viel passiert. Vor allem die Bußgelder standen im Fokus der Medien und Unternehmen. Hohe Strafgebühren wurden fleißig gesammelt. Stolze 402,6 Millionen Euro an Strafen wurden ausgesprochen. 90 Prozent der knapp 400 Millionen wurden jedoch durch die TOP-3 einkassiert.
REKORDSTRAFE IN ENGLANG VERHÄNGT
Während die Politik in England sich nicht entscheiden kann ob der Brexit jemals realisiert werden kann, verhängt die englische Datenschutzbehörde ein Rekord-Bußgeld von 204,6 Millionen Euro. Das ist die höchste Summe, die weltweit für unzureichenden Datenschutz eingefordert wurde. Die britische Behörde für Datenschutz, ICO, bestrafte die britische Fluggesellschaft, nachdem Kriminelle die Kreditkarteninformationen von bis zu einer halben Million Kunden der Fluglinie auslesen konnte.
Die zweithöchste Gebühr in Höhe von 110,39 Millionen Euro wurde ebenfalls von der ICO gegenüber dem amerikanischen Unternehmen Marriott International ausgesprochen. Der Grund war eine Sicherheitslücke im November 2018, die rund 339 Millionen Gast-Daten freilegte. 30 Millionen der Betroffenen kamen aus 31 europäischen Staaten, weitere sieben Millionen aus Großbritannien.
Mit einer 50 Millionen Euro Strafe belegt Google den dritten Platz der höchsten DSGVO-Strafzahlungen 2019. Die Gebühren wurden dem US-Konzern von der französischen Datenschutz-Behörde CNIL auferlegt, da Google es versäumte, seinen Nutzern genügend Informationen über die Zustimmung zu den Data Richtlinien zu vermitteln. Zudem erlaubte Google seinen Kunden keine ausreichende Kontrolle über die Nutzung persönlicher Informationen. Diese Top drei der größten Daten-Verstöße hatten Zahlungen von fast 365 Millionen Euro zur Folge.
TOP-10 DER VERSTÖßE
- British Airlines mit 204,6 Millionen Euro
- Marriot International mit 110,39 Millionen Euro
- Google mit 50 Millionen Euro
- Österreichische Post mit 18 Millionen Euro
- Deutsche Wohnen SE mit 14,5 Millionen Euro
- Bulgarian National Revenue Agency mit 2,6 Millionen Euro
- UWV (niederländische Regierungsbehörde) mit 900.000 Euro
- Morele net. mit 640.000 Euro
- DSK Bank mit 510.000 Euro
- Haga Hospital in Den Haag mit 460.000 Euro
Mit dem Beginn der DSGVO im Jahr 2018 kamen bereits 90.000 Meldungen an die europäischen Datenschutzbehörden zusammen.