Zunehmend werden auch mittelständische Handwerksunternehmen zum Ziel von Hackerangriffen, Schadsoftware, Phishing und anderen Cyberattacken. Um Handwerksunternehmen die Relevanz des Themas IT-Sicherheit zu verdeutlichen und sie in der IT-Prävention sowie in der Abwehr solcher Angriffe zu unterstützen, haben sich der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) auf eine Kooperation verständigt. Dazu haben ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer und BSI-Präsident Arne Schönbohm gestern eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding) unterzeichnet.
DIALOGPLATTFORM
Der ZDH und das BSI beabsichtigen, künftig verstärkt zusammen zu arbeiten, kontinuierlich Erfahrungen auszutauschen und gemeinsame Projekte im Bereich der IT-Sicherheit umzusetzen. Gemeinsame Ziele sind, bei den Unternehmen eine wachsende Sicherheitssensibilität zu wecken und adressatengerechte Informations- und Unterstützungsangebote zu machen. Zu diesem Zweck soll eine Dialogplattform zum Informations- und Erfahrungsaustausch für Handwerksunternehmen geschaffen werden. Außerdem wollen ZDH und BSI gemeinsame Webinare und Präsenzveranstaltungen, Leitfäden, Informationsbroschüren, Erklärfilme wie auch Checklisten entwickeln. Das vom BMWi geförderte und in der Handwerksorganisation verortete Kompetenzzentrum Digitales Handwerk wird hierbei eine wichtige Multiplikatorenfunktion in die Handwerkswirtschaft hinein wahrnehmen.
Der ZDH wird zudem der BSI-Allianz für Cyber-Sicherheit beitreten. Im Rahmen dieser Initiative wird der ZDH künftig insbesondere die mittelstandsspezifische Perspektive in den branchenübergreifenden Dialogprozess zur Cyber-Sicherheit einbringen.
FÖRDERUNG DES BEWUSSTSEINS
„Längst ist es so, dass auch unsere Handwerksbetriebe von Cyberangriffen betroffen sind, und dass die Schäden, die dadurch entstehen, oft sehr kostspielig sind. Es ist daher wichtig, dass sich unsere Betriebe gegen solche Angriffe wappnen. Die Zusammenarbeit von ZDH und BSI will dazu beitragen, in unseren Betrieben das Bewusstsein für die Gefahren im und aus dem virtuellen Raum zu schärfen. Zugleich wollen wir unsere Betriebe darin unterstützen, ihre IT-Sicherheit zu verbessern und präventiv Schutzmaßnahmen zu ergreifen, um auf Attacken vorbereitet zu sein und diese abwehren zu können“, sagte ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer.
ZDH und BSI sind sich einig, dass Cyberangriffe dauerhaft nur erfolgreich abgewehrt werden können, wenn auch kleine und mittlere Unternehmen ihre IT-Infrastruktur besser auf drohende Gefährdungen einstellen.
CYBER-SICHERHEITSSTRATEGIE
„Das BSI stellt als nationale Cyber-Sicherheitsbehörde seine Expertise auch der Wirtschaft und insbesondere auch kleinen und mittleren Unternehmen zur Verfügung. Das ergibt sich aus dem Ziel der Cyber-Sicherheitsstrategie der Bundesregierung, eine gesamtstaatliche Cyber-Sicherheitsinfrastruktur zu schaffen, die leistungsstark und nachhaltig ist. Die jetzt vereinbarte Zusammenarbeit mit dem ZDH wird diesem Ansatz gerecht. Wenn wir Handwerksbetrieben Unterstützung anbieten und Hilfestellungen an die Hand zu geben, um die mit der Digitalisierung einhergehenden Gefahren zu erkennen und abzuwehren, dann trägt das dazu bei, die Cyber-Sicherheit in Deutschland insgesamt zu verbessern“, erklärte BSI-Präsident Arne Schönbohm.