Hat Apple sich in der Vergangenheit immer wieder in Sachen Datenschutz gegen die US-Behörden gestellt, so erhält der Konzern jetzt unerwartete Schützenhilfe von Google und WhatsApp. Eine US-Senatorin droht nun mit Gesetzesänderungen.
GOOGLE WARNT VOR PRÄZEDENZFALL
Im konkreten Fall, bei dem die US-Behörden verlangen, dass ein iPhone eines Nutzers von Apple entsperrt werden soll, warnte jetzt auch Google-Chef Sundar Pichai. In etlichen Tweets erklärte er die Forderung an ein Unternehmen, das Hacken von Geräten und Daten seiner Kunden zu legitimieren, „könnte ein besorgniserregender Präzedenzfall werden“. Dies würde die Privatsphäre von Nutzern verletzen. Er wünscht sich, dass man dieses Thema bedacht und offen diskutiert.
WHATSAPP STIMMT MIT EIN
Auch Jan Koum, Gründer von WhatsApp, stimmte auf Facebook Apple ganz klar zu: „Ich habe Tim Cook für seine Initiative in Sachen Datenschutz und Apples Bemühungen, Nutzerdaten zu schützen, immer bewundert und möchte allem was in Apples Kundenbrief gesagt wurde absolut zustimmen. Wir dürfen diesen gefährlichen Präzedenzfall nicht zulassen.“
DATENSCHUTZSTREIT BLEIBT SPANNEND
Während sich Apple also vehement wehrt eine Hintertüre im System der iPhones zuzulassen, springt die US-Regierung für die Behörden in die Presche. So droht Dianne Feinstein, Senatorin in Kalifornien, damit entsprechende Gesetzesänderungen anstreben zu wollen. Interessanterweise ist sie aber auch die Vize-Vorsitzende des Geheimdienst-Ausschusses. Die Behörden liegen schon seit Jahren im Streit mit Unternehmen wie Apple, die sich weigern Hintertüren zu erstellen, die schließlich auch von Kriminellen ausgebeutet werden könnten. In den meisten Fällen haben aktuell nur Nutzer Zugriff auf ihre Daten, sodass auch mit Gerichtsbeschluss keine Daten von Herstellerseite mitgeteilt werden können.