Vergangene Wochen haben Hackerangriffe nahezu alle KFZ-Zulassungsstellen in Hessen und Rheinland-Pfalz lahmgelegt. Unklar ist noch ob Daten der KFZ-Halter gestohlen wurden.
SIND UNSERE DATEN BEI BEHÖRDEN SICHER?
Reinhard Dankert, Landesbeauftragter für Datenschutz und Informationsfreiheit in Mecklenburg-Vorpommern, steht dem skeptisch gegenüber. Seine Behörde überprüft aktuell verschiedene Kommunen des Landes auf Schwachstellen im Datenschutz und der IT-Sicherheit. Seiner Meinung nach ist das Thema Datenschutz noch nicht bei allen Behörden in seiner vollen Wichtigkeit angekommen.Laut Dankert herrsche stattdessen oft eine „gewisse Sorglosigkeit“.
SICHERHEITSLÜCKE PASSWORT
Im Falle der Cyberattacke in Hessen und Rheinland-Pfalz geht man davon aus, dass sich die Angreifer sich über die Anmeldung eines Mitarbeiters in das System hacken konnten. Laut Dankert gehen 80 Prozent der erfolgreichen Hackerangriffe auf das Konto von unsicheren Passwörtern. Ein vierstelliges Passwort – im schlimmsten Fall noch ohne Sonderzeichen – kann bei einem sogenannten „Brute Force“ Angriff von einem Rechner des Hackers in nur wenigen Sekunden geknackt werden.
IT-SICHERHEITSGESETZ SOLL ABHILFE SCHAFFEN
Tausende Unternehmen müssen demnächst ihre IT-Netzwerke besser schützen und Cyberattacken umgehend melden. Dies schreibt das IT-Sicherheitsgesetz, das der Bundestag beschlossen hat, vor. Aufgrund des Hacker-Angriffs auf den Bundestag wurde nun auch für Bundesbehörden das Gesetz erweitert. Anders als ursprünglich geplant müssen demnach auch Bundesbehörden bestimmte Mindestanforderungen an ihre Computersysteme erfüllen, die vom Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik (BSI) festgelegt werden.