Die niederländische Datenschutzbehörde „College bescherming persoonsgegevens (CBP)“ droht Google mit bis zu 15 Millionen Euro Strafe. Das kündigte die Aufsichtsbehörde für den Datenschutz an. Google hat nun noch bis Februar Zeit, in Sachen Umgang mit Nutzerdaten nachzubessern.
GOOGLE ERSCHAFFT MEGA-PROFILE
Nach Ansicht der Datenschützer verknüpft Google seit der Anpassung der Nutzungsbedingungen im Jahr 2012 die persönlichen Daten der User aus sämtlichen Google-Diensten, ohne darüber ausreichend zu informieren und ohne eine vorherige Zustimmung einzuholen. Der Spiegel berichtete damals ausführlich. So erschafft Google Mega-Profile der Nutzer. Einen Aufschub, um die Bedingungen prüfen zu können, lehnte Google damals noch ab.
NIEDERLÄNDER FORDERN VORHERIGE ZUSTIMMUNG
Nun fordert CBP Google auf, sich zuvor von allen Usern die ausdrücklich Zustimmung für das Sammeln ihrer Daten einzuholen. Ein Hinweis auf geänderte Nutzungsbedingungen alleine sei wohl kaum ausreichend. Außerdem wird gefordert, dass die Bestimmungen so geändert werden, dass klar wird, welche Daten wann wozu genutzt werden. Desweiteren solle Google klarstellen, dass YouTube auch zum Konzern dazugehört.
Google kündigte an dem europäischen Datenschutz weiter entgegenkommen zu wollen. Google Sprecher Aaron Stein dazu: „Wir sind enttäuscht von der niederländischen Aufsichtsbehörde, gerade weil wir als Reaktion bereits einige Änderungen an unserer Datenschutzbestimmungen vorgenommen haben.“
NÄCHSTES ZIEL: FACEBOOK
Das nächste Ziel für CBP ist bereits im Visier. Facebook und dessen neue Nutzungsbedingungen, die als Reaktion nun einen Monat später als geplant, also Ende Januar in Kraft treten soll. Die Behörde hatte das Unternehmen nämlich aufgefordert, die Einführung zu verschieben, bis man eine Untersuchung zu den neuen Nutzungsbedingungen abgeschlossen habe.