Am 18. Juni 2017 treten bei Twitter neue Datenschutzrichtlinien in Kraft. Zusätzlich werden neue Einstellungen eingeführt. Dabei verabschiedet sich das Unternehmen von der einstigen Do-Not-Track-Funktion um in Twitter angezeigte Werbung in Zukunft besser personalisieren zu können. Im Gegenzug verspricht Twitter aber mehr Transparenz und mehr Kontrolle der Nutzer hinsichtlich der eigenen Daten.
BYE BYE…DO NOT TRACK
Beim Kurznachrichtendienst Twitter läuft es seit längerem nicht mehr rund: Verlangsamtes Wachstum und drohende rote Zahlen haben das Unternehmen nun dazu veranlasst, über personalisierte Werbung eine weitere Geldquelle anzuzapfen. Dazu arbeitet Twitter mit spezialisierten Werbepartnern zusammen. Gleichzeitig wurde nach knapp fünf Jahren der Austritt aus der Initiative „Do Not Track“ beschlossen, mit dem die Nutzer selbst festlegen konnten, dass keine Nutzungsprofile erstellt werden. Begründung: Die Initiative sei nicht wie erhofft zum Branchenstandard gewachsen.
HALLO…PERSONALISIERTE WERBUNG
Um für den Nutzer individuell interessante Werbung anzeigen zu können versucht Twitter nun über „geräteübergreifende Personalisierung“ auch andere Geräte des Nutzers zu identifizieren und zusammenzufassen oder installierte Apps auf dem Mobilgerät auszuwerten. Zusätzlich speichert Twitter die Browsing-Daten von externen Webseiten mit Twitter-API nun 30 statt wie bisher 10 Tage.
BITTE EINSTELLUNGEN VORNEHMEN
Der Nutzer erhält über die Optionen aber relativ umfassende Kontrollmöglichkeiten, allerdings muss man daran denken, die Einstellungen selbst zu ändern: So kann man beispielsweise unterbinden, dass der Standort ausgewertet wird. Zusätzlich lässt sich die Datenweitergabe an Dritte deaktivieren. Ist die Einstellung aktiv kann Twitter private Daten mit seinen Partnerunternehmen zwecks Werbung teilen: Allerdings verspricht das Unternehmen, dass in jedem Fall Name, Emailadresse und Telefonnummer des Nutzers davon ausgenommen sind. Interessant ist zusätzlich die Möglichkeit nachzuvollziehen, welche Interessen die Twitter-Software aufgrund der bisherigen gesammelten Informationen ermittelt und welche Kategorien für die Werbeanzeigen daraus entstanden sind. So ist es künftig machbar, bestimmte Themenfelder, für die man sich nicht erwärmen kann und keine Werbung erhalten möchte, zu streichen.
Wer allgemein kein Interesse an personalisierter Werbung hat, der kann in den Einstellungen auf „Alle deaktivieren“ klicken. Ein generelles Unterbinden von Werbeanzeigen ist dadurch aber natürlich nicht gewährleistet.