Die Electronic Frontier Foundation (EFF) hat die 38 gängigsten Messengerprogramme unter die Datenschutz-Lupe genommen. Dabei wurden die Apps nach sieben Kriterien getestet und anschließend bewertet.
WICHTIGKEIT DER SICHERHEIT
Wie wichtig es ist, dass Messaging Programme sicher sein sollten, ergibt sich eigentlich schon aus der Zahl ihrer Nutzer. WhatsApp alleine verzeichnet aktuell ca. 900 Millionen aktive Nutzer. Insbesondere bei Jugendlichen haben diese Apps den höchsten Stellenwert. Längst hat das kostenlose verschicken der Chat-Nachrichten dem klassischen SMS-Service den Rang abgelaufen.
Die 7 KRITERIEN
Die sieben Kriterien nach denen die Apps von der EFF untersucht und bewertet wurden, sind:
- 1. Ist die Kommunikation transportverschlüsselt?
- 2. Hat der Provider Zugriff auf den Schlüssel?
- 3. Ist eine unabhängige Verifizierung der Gesprächspartner Identität möglich?
- 4. Sind alte Konversationen sicher falls der Schlüssel gestohlen wird?
- 5. Wird der Code für unabhängige Überprüfungen freigegeben?
- 6. Gibt es eine ausführliche Dokumentation zum Crypto-Design
- 7. Wurde ein unabhängiges Sicherheitsaudit durchgeführt?
EFF bewertet die Messengerdienste
DIE VERLIERER UND GEWINNER
Die Ergebnisse waren dabei, wie zu erwarten, sehr unterschiedlich. So gehören zu den deutlichen Verlierern, die maximal einen der geforderten Punkte erfüllten, die überaus beliebten Vertreter AIM, Black Berry Messenger, Skype, Viber und der Yahoo Messenger. Gerade mal zwei der Punkte wurden erfüllt z. B. vom Facebook Chat, Google Hangouts und WhatsApp. Der in Sachen Datenschutz gelobte Threema Messenger erfüllte sechs der Kriterien. Einziges Manko dort – der Quellcode wurde zum Testzeitpunkt nicht offengelegt. Die Abräumer, die alle Kriterien erfüllten, waren die wohl weniger geläufigen Produkte Chat Secure, CryptoCat, Signal / Red Phone, Silent Phone und Silent Text, Telegram (secure chats), Text Secure sowie das Off-the-Record Messaging for Windows (Pidgin).