Gestern hat der US-Senat das umstrittene CISA-Gesetz mit 74 zu 21 Stimmen angenommen. Der Cybersecurity Information Sharing Act (CISA) erlaubt es Unternehmen im Falle von nicht näher beschriebenen Cyberbedrohungen Kunden- und Kommunikationsdaten an entsprechende US-amerikanische Fahndungsbehörden wie FBI, NSA oder den IRS weiterzuleiten- Und das ganze völlig aufwandslos und ohne richterliche Anordnung.
BIG BROTHER IS WATCHING YOU
Wieder einmal scheint George Orwells utopische Welt aus „1984“ einen Schritt realer zu werden. Zumindest für die Vereinigten Staaten. Natürlich hält man den Nutzen des Gesetzes, nämlich die großen Gefahr der Cyberkriminalität abzuwehren, hoch. Die Daten sollen dabei automatisiert und in Echtzeit übermittelt werden.
BYE BYE PRIVATSPHÄRE
Kritiker prangern an, dass der Schutz der Privatsphäre dadurch so gut wie abgeschafft wird. Apple beispielsweise äußerte sich: „Das Vertrauen unserer Nutzer bedeutet uns alles und wir glauben nicht, dass Sicherheit auf Kosten ihrer Privatsphäre hergestellt werden muss.“ Wie die Electronic Frontier Foundation berichtet, soll den Firmen sogar Immunität zugesichert werden, falls man durch die Übermittlung die firmeneigenen Datenschutzbestimmungen, die eine solche Weitergabe von persönlichen Informationen ausschließt, verletzt und deshalb ein Kunde Klage einreicht. Wahrscheinlicher ist aber ohnehin, dass man als Kunde überhaupt nichts von dieser Weitergabe mitbekommt.
HEIMATSCHUTZMINISTERIUM ENTMACHTET
Wie der Spiegel berichtet verliert auch das Heimatschutzministerium (DHS) dadurch massiv an Einfluss. Ab sofort werden Daten nicht mehr nur hierhin, sondern eben auch an diverse weitere weitergereicht. Bis dato war alleine das DHS zuständig dafür zu sorgen, dass eventuell vorhandene personenbezogene Daten vor einer solcher Datenweitergabe erst mal anonymisiert wurden.