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Als Titel einer Biographie von Clemens Tönnies schlage ich vor: „Der Metzger und die Moneten“. Sollte es allerdings ein Bilderbuch geben, in dem sein Leben aufgearbeitet wird, müsste es „Grunzl, das Datenschwein“ heißen. Grunzl wäre der schweingewordene Sündenbock, der an allem Unglück schuld ist.
Clemens Tönnies und Andres Ruff, Geschäftsführer der Tönnies Holding, traten am 20. Juni nach Bekanntwerden der immensen Anzahl von positiv auf Corona getesteten Mitarbeitern (damaliger Stand: über 1.000) als fleischgewordene Opfer der DSGVO auf. Mooooment… Wie bitte? Was? Der Schlachter als Opfer der „Datenschutzgrunzverordnung“? Kein Witz, in der Brandrede für den Datenschutz, sagt Ruff wörtlich: „Dazu kam, dass die Behörde zusätzliche, neue Daten haben wollte. Wie wir gesagt haben: ‚Die besorgen wir!‘ Ich habe dann darum gebeten, da diese zusätzlichen Daten… Denn es geht noch um, noch um detailliertere Daten, dass ich gerne eine Verordnung der Behörde hätte. Da wir ja hier doch immer wieder am, am äh Bruch des, der Datenschutzgrunzverordnung arbeiten… Und wir haben heute Morgen um 7 Uhr 30 diese Verordnung bekommen. Mit dieser Verordnung konnten wir entsprechenden Druck auch machen und konnten auch die rechtlichen Bedenken aller Dienstleister besänftigen.“ Gut, das ganze Gestotter klingt nicht wirklich souverän, zumal Clemens Tönnies auch immer wieder soufflieren muss – es wirkt ein bisschen so, wie wenn ein feister Mister Burns und ein unsicherer Smithers eine Pressekonferenz geben würden, während im Hintergrund das AKW von Springfield in Flammen steht. (mehr …)