© Bildagentur PantherMedia / Barna Tanko
Was das Erregungslevel angeht, ist es im Moment in etwa so als wäre Fußballweltmeisterschaft und Deutschland dauernd im Endspiel. Der Finalgegner heißt Corona. Es herrscht Ausnahmezustand. Die Zahl der Infizierten steigt, da kommt ein Pass von Drosten, dem stärksten Virologen im Sturm – und jaaa, der Schnelltest ist daaaa! Olé, olé, olé, bald kommt die Impfung, olé!
Unser Fokus ist derzeit auf ein Virus gerichtet, das Angst macht. Nur ist Panik – also Erregung – nicht die beste Art, mit dem Problem umzugehen. In Gefahrensituationen erzielt man das beste Ergebnis mit einer optimistisch-realistischen Herangehensweise. Astronauten erlernen den optimistischen Realismus, bevor sie ins All fliegen, damit sie bei auftretenden Problemen – die in den Weiten des Weltraums sehr schnell lebensbedrohlich werden – nicht wie ein Affe auf Crack, sondern wie ein Schachmeister handeln. Der Unterschied ist folgender: Der Crackaffe agiert völlig kopflos, vergisst alles um sich herum, fixiert sich auf sein Spiegelbild im Trinknapf, dreht völlig durch und verdurstet jämmerlich, weil er sich plötzlich vor seinem Trinknapf fürchtet. Der Schachmeister behält den Überblick, handelt überlegt und macht sich nicht aus Angst vor dem Verlieren völlig verrückt, sondern glaubt an seine real vorhandenen Fähigkeiten, die ihm dabei helfen können, zu gewinnen. (mehr …)