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Es ist ja so: Wenn wir unsere Wohnung oder unser Haus verlassen, schließen wir ab. Ein Schlüssel gibt uns ein sicheres Gefühl und wir passen gut auf ihn auf. Geht er verloren, ist das blöd, aber wir haben meistens einen Ersatzschlüssel. Im schlimmsten Fall können wir das Schloss auswechseln. Die Vorstellung, unser Haus mit einem Passwort zu sichern, klingt absurd. Was ist, wenn man das Passwort vergisst? Was, wenn man bei der Eingabe des Passworts beobachtet wird oder es im Suff aus Versehen ausplaudert? Und apropos Suff: Was, wenn man nach einem rauschenden Fest nach Hause kommt und gerade nicht auf das Hirnareal zugreifen kann, in dem das Passwort abgelegt ist? Rollt man sich dann auf der Fußmatte zusammen und wartet ab, bis der kognitive Apparat wieder voll funktionsfähig ist? Mit einem Schlüssel kann all das nicht passieren.
Und trotzdem setzen wir im Netz immer noch fast ausschließlich auf das Prinzip Passwort. Wir haben 30 verschiedene Passwörter für Foren, Webshops und diverse Social-Media-Accounts – im dümmsten Fall haben wir ein Passwort für 30 verschiedene Webseiten. Wer soll sich das alles merken? Und was ist, wenn wir ein Passwort verlieren, weil wir es uns eben nicht merken konnten? Was, wenn ein Passwort geklaut oder ausgespäht wird, zum Beispiel durch einen Trojaner oder wenn es auf der Seite selbst abgegriffen wird? Was, wenn wieder einmal die Passwortdatenbank eines Webseitenbetreibers geleakt wird, wie das quasi täglich passiert, kürzlich wieder mal bei Facebook? (mehr …)